Spuren von Jod-131 unbekannter Herkunft

Mehrere europäische Messstationen haben geringe Spuren von Jod-131 nachgewiesen. Die Herkunft ist unbekannt, ein Kernkraftwerksunfall wird jedoch ausgeschlossen.

FS-Vizepräsident Dr. Thomas Steinkopff, Deutscher Wetterdienst: Geringe Spuren von Jod-131 in der Luft wurden auch an Spurenmessstellen in Deutschland gemessen mit Werten kleiner als 1 Millionstel Becquerel pro Kubikmeter Luft. Das ist ein Tausendstel der Werte, die nach dem Unfall von Fukushima in Deutschland gemessen wurden und nur  ein Zehnmillionstel der Werte, die nach dem Tschernobylunfall in Deutschland gemessen wurden. Über die Herkunft des radioaktiven Jods besteht noch Unklarheit.

Sekretär des FS Arbeitskreises Ausbildung Dr. Jan-Willem Vahlbruch, Institut für Radioökologie und Strahlenschutz Hannover: Wenn ein nuklearer Test oder Unfall die Ursache wäre, hätte man auch andere Stoffe in der Atmosphäre gefunden. Viel wahrscheinlicher ist es, dass die Wetterlage zu den erhöhten Messwerten geführt hat. Viele Kliniken verwenden konstant Jod-131 zur Schilddrüsentherapie und Diagnostik. Es tritt beständig in sehr geringen und ungefährlichen Mengen in die Umgebung aus. Wenn dann über längere Zeit wenig Wind weht, äußert sich dies an den Messwerten.

Siehe auch Info des Bundesamtes für Strahlenschutz