Neue Daten vom CERN

Auswertungen von Versuchen am LHCb-Detektor stellen physikalische Gesetze in Frage

Das Standardmodell der Teilchenphysik leidet darunter, dass es nicht vollständig ist. Weder die Natur der dunklen Materie noch die dunkler Energie lässt sich von ihm erfassen und beschreiben. Auch die Tatsache, dass im Kosmos mehr Materie als Antimaterie existiert, kann das Modell nicht erklären. Physiker vermuten deshalb schon länger, dass es Vorgänge und Teilchen gibt, die über das Standardmodell hinausgehen. Indizien dafür, dass dies zutrifft, wurden in den vergangenen Jahren immer wieder gefunden. Jüngstes Beispiel ist eine Abweichung im Zerfallsbild kollidierender Protonen bei Experimenten im CERN. Beim Zerfall von sogenannten Beauty-Quarks müssten eigentlich mit gleicher Wahrscheinlichkeit Myonen und Elektronen entstehen. Nun gibt es Hinweise darauf, dass dies nicht zutrifft. Bei den Zerfällen entstanden mehr Elektronen als Myonen. Dies deutet auf eine Verletzung der Leptonen-Universalität hin. Sollte sich diese Abweichung bestätigen, würde dies eine Physik jenseits des Standardmodells implizieren – etwa eine neue fundamentale Kraft zusätzlich zu den vier Grundkräften: Gravitation, Elektromagnetismus, schwache Wechselwirkung, die für Radioaktivität verantwortlich ist, und starke Wechselwirkung, die die Materie zusammenhält.

Mitteilung des CERN vom 23.03.2021

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Pressemitteilung der Universität Zürich